Der perfekte Kratzbaum: Tipps zur Auswahl, Platzierung und Nutzung

Der perfekte Kratzbaum: Tipps zur Auswahl, Platzierung und Nutzung

Vom Deko-Baum zum Lieblingsplatz: So wird dein Katzenbaum wirklich genutzt

Vom Deko-Baum zum Lieblingsplatz: So wird dein Katzenbaum wirklich genutzt

Kratzbaum mit gut unterhaltenen Katzen vor spannender Terrasse

Hast du zu Hause auch so ein riesiges Kratzbaum-Ungetüm, das deine Katze mit edler Gleichgültigkeit straft? 😸

Keine Sorge, du bist nicht allein! In meinen Katzenverhaltensberatungen höre ich das immer wieder: „Sie ignoriert ihn völlig!“ oder „Er wurde ein paar Wochen genutzt – und jetzt nicht mehr.“

In diesem Beitrag erfährst du, welche Eigenschaften ein guter Katzenbaum haben sollte, wie du den besten Standort findest und warum deine Katze ihren Kratzbaum vielleicht (noch) nicht liebt.

Inhaltsverzeichnis

Was macht den perfekten Kratzbaum aus?

Man sieht sie in den unterschiedlichsten Ausführungen: Von riesigen Wohnlandschaften über einfache Säulen bis zu eleganten Möbelstücken, angenehm für das menschliche Auge. Von einem Kratzbaum erhoffen sich die meisten Halter*innen eine sogenannte Wollmilchsau. Er soll zum Kratzen dienen, zum Klettern, zum Relaxen, zum Schlafen, zum Spielen, und er soll Rückzugsorte bieten. Und last but not least: Er soll auch noch dem menschlichen Auge gefallen.

Aber ist das alles möglich? Also, kann ein einzelnes Möbelstück all diese Rollen übernehmen? Die Antwort ist JA! Das geht tatsächlich. Aber es kommt auf ein paar Dinge drauf an.  

Die wichtigsten Eigenschaften, die dein Kratzbaum haben sollte

  • Stabilität: Achte bei der Kratzbaum-Auswahl darauf, dass der Baum fest steht und keine wackeligen Stämme aufweist. Es gibt zwar diese Katzen, die es herrlich finden, wenn sich der Untergrund hin und her bewegt beim Rumturnen – das sind aber längst nicht alle Katzen. 

  • Höhe: Je höher, umso besser – Katzen lieben Aussichtspunkte! Beachte bei Deckenspanner-Modellen, dass du ihn so platzierst, dass du z.B. Fenster noch öffnen kannst.  

  • Liegeflächen: Besonders in Mehrkatzenhaushalten wichtig: Sie sollten in ausreichender Zahl (mehr Liegemöglichkeiten als Katzen) und in gleichwertiger Position vorhanden sein – dies verhindert Streit. Gleichwertige Wohlfühlfaktoren sind Ausblick, Überblick, Behaglichkeit, Rückzugsort.

  • Aufstieg: Ein guter Kratzbaum bietet Möglichkeiten für Jung und Alt – ältere Katzen profitieren von sanften Aufstiegshilfen. Mindestens ein Stamm sollte vom Boden bis ganz nach oben führen (ohne Unterbrüche durch Liegeplatze), an dem deine Katze in einem Anlauf bis ganz nach oben klettern kann. Der Stamm sollte natürlich nicht ins Leere führen, sondern oben auf eine Plattform (Mehrkatzenhaushalt: mind. 2 Plattformen) führen. 

  • Mehrkatzenhaushalt: Der Kratzbaum braucht mehrere Auf- und Abstiegswege. Auch wenn sich Katzen gut vertragen, ist eine Begegnung oft nicht erwünscht. Fehlt ein alternativer Weg, wird der Kratzbaum schnell zur Bühne kleiner Machtspiele: Wer weicht wem aus? Wer kehrt um? Auch wenn dieses Machtspiel nicht zu Streit führt, ist es doch unter Umständen unangenehm für eine der Katzen – das kann dazu führen, dass der Kratzbaum zukünftig weniger oft oder gar nicht mehr benutzt wird. 

Der richtige Standort für den Kratzbaum

Selbst der schönste Kratzbaum nützt nichts, wenn er am falschen Ort steht. Der Standort entscheidet darüber, ob deine Katze ihn liebt – oder links liegen lässt.

Einer der besten Kratzbaum-Tipps für Katzenhalter*innen: Platziere ihn dort, wo auch du gerne bist – aber so, dass die Katze gleichzeitig etwas Überblick und Rückzugsgefühl hat.

  • Standort 1: Hier werden die meisten Fehler gemacht. Am besten steht der Kratzbaum in der Ecke eines bewohnten Zimmers und halb vor einem Fenster. Aber: Der Ausblick vor dem Fenster ist ebenfalls entscheidend: Das Auge deiner Katze ist nicht für einen Fernblick gemacht – eine Aussicht mit Fernblick ist zwar für uns sehr schön, wenn vor der Fensterfront noch ein stylischer Kratzbaum steht umso schöner. Die Katze hat davon aber rein gar nichts. Wie du ein solches Fenster aufpeppen kannst: Mobilées im Fenster, wenn das Fenster draussen einen Sims hat: Sims bepflanzen (sofern möglich) – wenn draussen ein Balkon oder eine Terrasse ist: Ebenfalls bepflanzen – am besten mit einheimischen und blühenden Pflanzen & Gräsern: Dies zieht Insekten an, was deiner Katze super-tolle Beobachtungsmöglichkeiten bietet.

So steht der Kratzbaum eher vor einer langweiligen Szene… 

Kratzbaum mit gelangweilter Katze vor langweiliger Terrasse

So wird der Aufenthalt auf dem Kratzbaum viel spannender für deine Katze: Ein paar kleine Bäume oder Büsche und Blumen – das ist gut für dich und spannend für deine Katze. UND du unterstützt damit die heimische Tierwelt.

Kratzbaum mit gut unterhaltenen Katzen vor spannender Terrasse
  • Standort 2: Perfekt ist es, wenn der Kratzbaum so platziert wird, dass er noch weitere erhöhte Plätze erreichbar macht. Unter Umständen sind also mehrere einfachere Kratzbäume sinnvoller als ein riesengrosses Multifunktionsmöbel.

Hier als Beispiel eine Möglichkeit für schon etwas ältere Katzen – Kratzbäume, Mobiliar und Aufstiegshilfen bieten eine wunderbare fast Rundum-Nutzung für die Katze. 

💡 Extra-Tipp: Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du selbst einen Kratzbaum bauen, der perfekt in die geplante Stelle zu eurer Wohnung passt.

Spielen & Kratzen – mehr als nur Nebensache

Ein Kratzbaum ist mehr als ein Möbelstück – er kann auch ein Spielplatz und Kommunikationsort für deine Katze sein.

  • Der Kratzbaum als Spielplatz: Manche Kratzbäume kommen mit kleinen Mäusen oder Bällchen an Gummibändern daher. Viele Katzen ignorieren diese jedoch völlig – sie wirken eher wie Deko für den Menschen.

    Besser ist es, den Kratzbaum in dein gemeinsames Spiel einzubeziehen: Nutze eine Federangel oder ein kleines Spielzeug, um rund um die Plattformen und Säulen zu spielen. So verknüpft deine Katze den Kratzbaum mit Spass, Bewegung und gemeinsamer Zeit – das ist Gold wert für eure Beziehung.

  • Der Kratzbaum zum Kratzmarkieren: Zum Kratzen sollte der Kratzbaum über mindestens eine gut sichtbare und frei zugängliche Kratzfläche verfügen. Liegt die erste Etage zu tief, kann deine Katze beim Kratzmarkieren nicht die ganze Länge ihres Körpers strecken und Kratzen wird so unattraktiv.

    Das heisst: Soll der Katzenbaum auch wirklich als Kratzbaum dienen, wähle unbedingt ein Modell mit hohen, durchgehenden Sisalstämmen – oder ergänze den Kratzbaum durch eine separate Kratzsäule oder Wandkratzbrett. Ein separater Beitrag zum Thema Kratzmarkieren ist bereits in Arbeit 😸.

 

💡 Wichtig:  Ersetze gelöste Schnüre oder sonstige Markiermaterialien nicht zu oft. Prüfe sie jedoch auf evtl. gelöste Heftklammern oder Nägel! Diese solltest du natürlich entfernen, damit sich deine Katze nicht daran verletzt. 

Wenn deine Katze den Kratzbaum nicht benutzt...

Vielleicht steht der Kratzbaum zu exponiert, vielleicht gab es Streit unter den Katzen oder deine Katze hat körperliche Beschwerden. 

Ich empfehle, zunächst medizinische Ursachen auszuschliessen (z. B. Arthrose), bevor du neue Trainings- oder Standortanpassungen beginnst.

 

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In meiner kostenlosen Checkliste zur Kratzbaumwahl findest du alle wichtigen Punkte auf einen Blick – von Standort über Stabilität bis hin zu den Bedürfnissen deiner Katze. So erkennst du schnell, ob euer Kratzbaum wirklich katzengerecht ist – und wie du ihn mit kleinen Anpassungen zum echten Wohlfühlplatz machen kannst.

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Katzenpsychologie Brigitte Richner
Brigitte Richner
zert. Katzenpsychologin.
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